Eine plattdeutsche online-Zeitschrift

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Kultur

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Näie plattdütske Literatur

in Kultur/Literatur by

Üm de plattdüstke Spraoke lebendig tau hollen, is de Literatur ziemlick wichtig. Außerdem wieset de plattdütske Literatur, äöwer wecke komplexen Utdrucksmäögelkeiten dat Plattdütske äöwerhaupt verfügt, wat för de Wohrnäähmung van dat Plattdütske äs Spraoke wichtig is.

De plattdütske Literatur is laotstens siet de Midde van de 19. Jaohrhunnert weer heller produktiv. Hier bünt Klassiker äs Klaus Groth un Fritz Reuter tau nöimen, wecke tau de bedeutendsten näiniederdütsken Autoren tellen un wecke in unnerschäidelker Wiese de spraokliche Form un de inhaltliche Gestaltung beeinflusst häbben (säih Dichterrivalität).

Düsse grooten Klassiker wörden in de Folgetied in unnerschäidelke Richtungen hen utbaauet, so gaohn vör allem Johann Hinrich Fehrs un Augustin Wibbelt in de vertellende Dichtung näie Wääge. Nao de Zweiten Weltkrieg kööm et upgrund sik verännernder spraoklicher un gesellschaftlicher Strukturen uk tau literarischen Näiansätzen. In de Gegenwart is de plattdütske Literatur besünners produktiv in de Lyrik un in de Bereich van de Hörspääl. Gröttere literarische Formen äs de Roman wäert vandaoge vääl seltener in Plattdütsk ümmesettet.

Siet de Änfäng van de näie plattdütske Literatur güff et alltied weer Diskussionen üm ene angemessene Schriewung. Hierbie staoht sik de Versöik, äöwerregionale Schriewkonventionen tau etablieren up de ene Siete un dat Prinzip van de möglichst luutgetreuen Weergabe van de Luute in Schrifttäiken up de ännere Siete käägenäöwer. Düsse Debatte is uk vandaoge noch nich offslaoten, denn tau enen güff et alltied noch Autoren, wecke so schriewen äs säi proten, un tau ännern häbbt sik unnerschäidelke plattdüstke Schriewlandschaften ruutgebildet, in däi mehr off weniger konsequent grundlegende Räägeln inhollen wäert.

Vandaoge erscheinen aale Jaohre noch rund 150 näie plattdütske Böike, wecke vör allem kläinräumig vertrieben wäert, denn de Taohl van de äöwerregionalen Verlage is heller begrenzt. De mäisten näien plattdütsken Texte betreck sik thematisch vör allem up dat Wärkeldaogelääwen. Publiziert wäert in erster Linie kotte Vertellsels, wecke nich selten enen autobiografischen un humoristischen Inslääg häbbt.

Een zentraler Änlooppunkt för de plattdütske Literatur is de siet 1948 aale Jaohre stattfindende Bevensen-Tagung off de Plattdütske Baukmesse, wecke siet 1998 van de Carl-Toepfer-Stiftung utrichtet wäerd. Ene wichtige Änloopstelle för de plattdütske Literatur un de Beschäftigung mit ih bünt de Literaturgesellschaften, wecke mit eeren unnerschäidelken Schwerpunkten wichtige regionale Ankerpunkte för de plattdütske Kultur bilden, so bspw. de Augustin-Wibbelt-Gesellschaft, de Klaus-Groth-Gesellschaft off de Fritz-Reuter-Gesellschaft.

Aaltauhope laot sik fastehollen, dat de näie plattdütske Literatur dör de Vielfalt van de ümmesettet literarischen Gattungen un de Erfolg van wecke Autoren ene besünnere Stellung unner de Dialektliteraturen innümmp. Doch staiht et üm de plattdütske Literatur nich gaud: De Taohl van de Autoren un Leser nümmp drastisch aff.

Düsse Bidrag is schriewen in Emslänner Platt.

Quellen:

Emslandschriewerske

in Kultur/Literatur by

De plattdüütsken Schriewerkes und Schriewer, de vandaage in ehre plattdütske Modderspraoke Vertellsers und Gedichte upschriewen dait, de faken ehre Familie, Fründe un Ümwelt beschriewt, bünt mäisttied bloß in ehre Landkriese of Dörper un Städte bekennt. De Lüe ut de Gägend praotet dat glieke Platt und kennt uck de Lüe of de Saaken, de so passeert bünt un in de Vertellsers vörkaomt. Daorüm gifft dat een heel grautet Interesse för de lokalen Schriewer un Schriewerkes.

Maria Mönch-Tegeder is eene van düsse Schriewerkes. Se is faken de „Emslanddichterin“ näömt, as se in ehre Bökers de Lüe und dat Land an den Ems un in’t Emsland beschriewen dait.

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Maria Mönch-Tegeder ist 1903 in Mehringen bi Emsbüren up de Welt koamen. Se was Lährerske („Gewerbelehrerin“ för „hauswirtschaftliche Fachrichtungen“) un käöm so 1936 torüch in’t Emsland, as Lährerske an de Beraupsschule in Möppen. Later häff se – bis to ehren Dod 1980 – in Salzbergen lääwt.

In ehre Tied as Lährerske Haff se Geschichten up Plattdütsk publizeert, to’n Bispiel in dat Jaohrbook van de Emsländiske Heimatbund. To ehren mäist bekennten Böikers hört „Land unner Gottes Thron“ (1950), „Häppkes un Döönkes“ (1977) un „Laup dör de Welt“ (1982). In de 2001 van de Emsländiske Heimatbund publizeerten „Emsland-Romane“ bünt verschäidene Texte in eenen Sammelband (in twäi Böikers) äs een Späigel van dat literarische Wärk van Maria Mönch-Tegeder tosammenführt worn.

Ut miene Scholtiet

Enmaol in de acht Jaohr kamm ok de Pottegraf in use Landschole. He sett’de Mester un KInner dann för alle Tieten upt Beld. Dat brachte awer Upregung int Dörp! De Möörs schöttelden ehre Kinner van Rand to Kant terrechte. Aobens vörher mossen de Bussen int grote Waskeküwen. Bössen un Seepe göngen ehr unsachte öwer’t Fell. Se kregen en frisk Hemd an un den andern Morgen dat beste Unner- un Bowentüch, nich to vergetten, ok noch en witten Snottdook in de Taske.

Bi Lütkengerds wassen nich so rüme Tieten. Se harren fiw Schölkers un man drei Paor Schoh. Dör Dag und Tiet löpen de Kinner in Holsken, un sönndags wesselden se üm. De Schohe pössen jüst nich an alle Föte. Man well se to kleen wassen, de moß de Tehner ümknicken, un well se to groot wassen, de kreg der’n Fussen Wulle in. –


[…]
(aus: Häppkes un Döönkes, 1977)

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Ehre Texte wärd faken as authentiske, klaore, direkte und kottwielige Beller van de emsländiske Olldag in vör un achter den läste Krieg anseihn. De Eenfachheit un Traditionalität, de für dat Lääven typisch wassen, wärd in de Vertellsers und Romane dütlich. Mönch-Tegeder maolt een Bild van de Lüe und de Landschaft up eene unnerhaltsaome Wiese (un faken ut de Perspektive van Frauenlüen, wat vör de Tiet heel besünners is) un met eenen Oogentwinkern, dat ehre Böikers bis vandaage veele Läser finnen dait.

Düsse Bidrag is schriewen in Emslänner Platt.

Petra – Hauptstädt van de Nabatäer

in Allgemein/Freizeit/Kultur/Reise by

De antike Felsenstädt Petra wörd vör mehr äs 2000 Jaohre inmidden van de Shara Berge van de Nabatäer baauet un tellt vandaoge tau de wichtigsten Sehenswürdigkeiten van Jordanien. Käägen Bosra in Syrien un de Handelsmetropole Hegra, dat heutige Mada’in Salih in Saudi-Arabien höört Petra tau de dräi bedeutendsten Städte van’t Nabatäerriek. Eere Blaitetied har de Städt in de Jaohrhunnerte vör un nao Christi Geburt. Säi wör ene wichtige Station up de Handelsroute, wecke dat olde Mesopotamien met Ägypten verbunnen häff. Noch vandaoge känn man de kunstvullen Fassaden säihn, wecke in de Sandstäin mäißelt wörden, man ok wiedere faszinierende Baauwärke un Monumente van düsse räätselhafte Zivilisation. All de Änraise nao Petra is een Erlebnis: De Städt is nur dör Siq, ene däip insnäen un smaale, aower enen Kilometer lange Schlucht tau recken. Petra gelt äs äinzigoortiges Kulturdenkmaol un wörd 1985 in de Lieste van de UNESCO-Weltkulturärwe upnaohmen.

Siq met Blick tau de Schatzhuus

Man wäit nich, wenner genaau Petra baauet wörd, man de Städt begünn äs Hauptstädt van de Nabatäer off de 1. Jaohrhunnert för Christus tau florieren. Riek wörd de Städt dör de Handel met Wäihrook, Myrrhe un Gewürzen. Dänn wörd Petra van de Römer annektiert und gedieh wieder, bit 363 n. Chr. een grotet Eerdbääwen de Städt vernäilt häff. Et is wohrschienlik, dat düsse Eerdbääwen de Grund wör, worümme Petra upgaowen wörd. Man ok de Verläägung van de Handelsrouten häff daotau biedraogen. Laotsen in de Midde van de 7. Jaohrhunnert wör Petra endgültig verlaoten un versäckede in Vergäätenchait.

Siet de Tied van de Krüüßzüge har keen Europääer Petra mehr beträäen un üm 1800 häbbt nur noch wenige Gelehrte gerüchtewiese van ener legendären „aus dem Fels herausgeschlagenen Stadt“ in de Naohen Oosten wüßt. 1812 kömm de Schweizer Försker Johannes Ludwig Burckkardt in de Gegend üm Petra, üm de verlorene Städt tau finnen un tau verförsken. Häi häff sik wie een Araber äntrocken un aowerräädede sien Beduinenführer, üm de Städt tau wiesen. Dornao wörd Petra ok in Westen äs faszinierende Städt bekannt un begünn, Besöiker in eeren Bann tau trecken. Mehr äs 100 Jaohre laoter häff Thomas Edward Lawrence (Lawrence von Arabien) in sien Wärk Die sieben Säulen der Weisheit schrääwen: „Petra ist der herrlichste Ort der Welt. Jede Beschreibung ist sinnlos, da sie der Wirklichkeit nicht gerecht werden könnte.“

dat Schatzhuus „Al Khazneh“

Petra is ok äs „rosa“ Städt bekannt, dor de Fassaden ut de rosaklöört Sandstäin ruut arbaitet wörden. De Nabatäer häbbt eere Dooten in Felsengräöwer begraowen, wecke säi in de Bergwände mäißelt häbbt. Ut de römischen Besatzungstied stämmet Tempel, een Theater un Aowerblievsel van ener säulengeschmückten Prachtstraote. Doraower ruut bünt de Ruinen van ener byzantinischen Kärke tau bekieken. Baowenbott häff man über 10.000 Jaohre olde Spöörs van menslicker Besiedlung in de Gegend funnen, wecke grootoortige natürlicke, kulturelle, archäologische un geologische Schätze upwiesen.

Wand van de Käönigsgräöwer

Archäologische Utgrawungen in Petra häff et eerst siet de 1920er Jaohre gaowen. Bittken laoter begünnt ok de touristische Erschließung van düsse Ruinenstätte. Boolde 800 Baaudenkmaole un Opferplätze bünt in un üm Petra erhalten blääwen. De Monumente bünt prentete van nabatäischen, griechisch-hellenistischen un römischen Inflüssen. Faoken vermisket sik Stilelemente van düsse dräi Kulturen in een un denäigeste Baau. De wichtigsten Baaudenkmaole bünt dat Schatzhuus „Al Khazneh“, dat Römische Theater, de Gräöwer van de Käönigswand, dat Städtzentrum van domaols un de Felsentempel Ad Deir.

Düsse Bidrag is schrääwen in Emslänner Platt.

Quellen

Per Rad naoh de Vergangenheit: Megalithkulturstraote

in Freizeit/Kultur by

In Neddersassen gifft dat van Ossenbrügge över Freren und Möppen in’t Emsland un Cloppenburg bit naoh Ollenborg ene Riege van Orte, wo een Hünengräber ankieken kann. Mange van de grooten Steengräöwer bünt 6000 Jaohre aolt un belegt, dat in de Region all lange Mensken leeven dait.

För de Tourismus in der Region bünt de Gräöwer ene Attraktion. Ned as in annere Regionen van Neddersassen gifft dat uck hier gaude Möglichkeiten för Lüe, de gerne Fahrradfaohrn deit, üm de över 70 Gräöwer to besöiken. Över de Megalithkulturstraote, de up 330 km van Ossenbrügge bit naoh Ollenborg geiht, findt een masse van de ollen Steene. An 33 Stationen kann een de Steene bekieken un wat över de Tied domaols un de Lüe leern.

Megalithkulturstraote

De Düvelssteene in Voxtrup bi Ossenbrügge bünt een Gräfft, wo de Ingang van de Kaomer trennt is, as een Ganggräfft. De Kaomer is binaoh 13m lang un besteiht ut een dutzend Steene, de de Anlage ümsteiht, un 13 Steene in’t Zentrum up de fief Deckensteene upsett bünt. Dat is een heel besünnere Baau.

Düvelsteene in Voxtrup

Dat Grootsteengräfft van Kunkenvenne bi Thuine besteiht ut twäi ovale Steenkringe. De Deckensteene bünt aole runnerfallen. 1820 häff de Graf van Mönster das Gräfft unnersöcht un doa noch Bernsteinperlen, Wärgtüüg ut Steen un annere Saaken funnen. 1878 bünt dann uck naoh Knaoken funnen worn.

Groosteengräfft van Kunkenvenne

De hoogen Steener kann een bi Werlte ankieken. Doa gifft dat boolde kiene Kringsteene as in de annere Gräöwer, man se is met 28 m de längste Megalithbaau in Neddersassen. 1864 wörn unner de Deckensteene Deela van Urnen funnen, later, in’t Jaohr 1906 uck naoh Wärgtüüg ut Steen.

De hoogen Steener bi Werlte

Masse vande Graöwer häfft ene „Emslännische Kaomer“.

Internetquellen:
https://www.emsland.com/urlaub/natur-aktiv/grosssteingraeber/;
https://de.wikipedia.org/wiki/Stra%C3%9Fe_der_Megalithkultur

Düsse Biedrag is schriewen in Emslänner Platt.

150 Jaohr plattdütske Weetenskup

in Geschichte/Kultur/Sprache by

2024 fiert de Verein für niederdeutsche Sprackforschung (VndS) sien 150stes Jubiläum. Dat was in dat Jaohr 1874, dat de VndS gründt was. Lüe van de Verein för Kunst un Weetenskup beschlöten, tohope enen Verein för Plattdütsk to billen. Dat wassen för allem plietsche Lüe ut Hamborg, de dann in’t Jaohr 1875 dat erste Treffen organiseerten. De 20. Mai tröffen sik de Deelnehmers in’t „Patriotische Gebäude“ in Hamborg. As ärsten Vorsitter was August Lübben ut Ollenborg wählt.

De VndS dait sik för de plattdütske Spraoke un Literatur insetten. Up de Treffen van den Verein, de elke Jaohr to Pingsten stattfinnen deit, stellt Lüe ut de Weetenskup, man faken uk een, de sik süss wall för dat Plattdütske interessiert, Neiet för, wat se over den Sprake of de Literatur van vandage of ut fröihere Tieden rutfunnen häfft. Dat de Verein sik besünners för de Spraokgeschichte interessieren deit, is uk doran to seihn, dat de Pingsttreffen lange Tied tohope met de Verein für hansische Geschichtsforschung dörföhrt wörn.

Näben de Pingsttreffen giff dat noch ene annere Möglichkeit, üm döa den VndS över dat Plattdütske to praoten: de beiden Tiedskriften, de all över 125 Utgaven (bloß över de Kriegsjaohre gäif dat kiene neien Nummern) upwiesen deit. In dat Niederdeutsche Jahrbuch giff dat gröttere Biedräge över plattdütske Spraoke un Literatur. Faken bünt dat de Vordräge van de Pingsttagungen. Dat Jahrbuch häff uk Rezensionen över neie Böikers, de sik met Plattdütsk befassen deit. Uck up düsse Wiese wärd de Diskussion över aktuelle Themen anreegt. In dat Korrepondenzblatt erscheint kläinere Biedräge, Berichte över Tagungen un annere Treffen, Neiet ut de Verein un över Metglieder, de to’n Biespäil enen runnen Geburtstag fiert of siet 40 of 50 Jaohr Metglieder in’n Verein bünt. De Tiedskriften verbindt up düsse Wiese all öwer lange Tied de Lüe, de sik met Plattdütsk beschäftigen deit.

De VndS häff vandage ca. 350 Metglieder, doabi uk masse Bibliotheken, annere Vereine un Privatlüe. De meisten Metglieder häff awer as Lüe ut de Weetenskap met das Plattdütske to daun. De Metglieder kaomt nich bloß ut Norddütslamd, as man viellicht denken könn, man uk ut Holland, Belgien de skandinavischen Länner un ut Osteuropa. Dat wiest, wo allens dat Plattdütske siene Spuren laoten häff.

(VndS-Logo)

Een kann seggen, dat de Lüe ut de Weetenskup, de sik besünners met dat Plattdütske uteenanner settet häbt, Metglieder im VndS wassen of bit vandage bünt. Doaför is ohne Twiefel richtig, wat Langhanke/Elmentaler (2020: 86) seggt häbt, nämlick, dat „die Geschichte des VndS […] zugleich eine Geschichte der niederdeutschen Philologie“ is.För 2024 is plant, dat Jubiläum van de Verein een bitken tio fiern. De Pingsttagung, de dann wäer in Hamborg stattfinnen schall, sett sik met düssen Thema uteenanner.

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Literatur und Internetverweis

  • Internetseite des VndS: http://www.vnds.de/ .
  • Langhanke, Robert; Elmentaler, Michael (2020): 146 Jahre Forschung zu Sprache und Literatur im Norden: Der Verein für niederdeutsche Sprachforschung (VndS). In: Bundesraat för Nedderdüütsch & Niederdeutschsekretariat (Hgg.): Niederdeutsch in der Wissenschaft – aktuelle Projekte und Lehre. Hamburg, 85-86.

Düsse Biedrag is schwriewen in Emslänner Platt.

100 Jaohre Joseph Beuys – Kunst ut Äiken, Fett un Filz

in Allgemein/Geschichte/Kultur by

Joseph Heinrich Beuys is een dütsker Künstler, wecke enen sozialpolitischen un däils provokanten Änsatz van de Aktionskunst entwickelt häff. Häi häff mit sien Wärk groten Influss up de Entwicklung van de Kunst utübet un wäerd äs ener van de berühmtesten, äöwer ok umstrittensten Kunstschaffenden van de Bundesrepublik betäiket. De Kerl met Haut un Anglerweste gelt weltwiet äs ener van de bedeutendsten Aktionskünstler van’t 20. Jaohrhunnert un is äs „idealtypischer Gegenspääler“ van Andy Warhol tau säihn. Met medienwirksamen Kunstaktionen bestimmt häi de Schlaogzeilen.

In düsse Jaohr harr de influssrieke Künstler sien 100. Geburtsdäg fiert, worümme häi et in de Jubiläums-Utgave van Nettelkönning schafft häff.

Joseph Beuys wörd an’n 12. Mai 1921 in Krefeld boren. Taunächst häff häi sik för twölf Jaohre äs Berufssoldat verpflichtet, kööm 1945 allerdings in britische Kriegsgefängenschaft un kööm nao siene Entlaotung nao Kleve trügge. 1946 wörd häi Mitglied in de Niederrheinischen Künstlerbund un studeerte Maolerie un Beldhaauerie an de Staatlichen Kunstakademie in Düsseldorf. 1953 fünnd siene eerste Utstellung in Kranenburg statt un van 1961-1972 wör häi Professor an de Kunstakademie in Düsseldorf. Siet 1964 möök Beuys bie jäider documenta (regelmäßige Utstellung för zeitgenössische Kunst in Kassel) met, woadör siene taunäähmende Präsenz in de Öffentlichkeit folgte. 1965 fünnd in Düsseldorf siene eerste Galerieutstellung statt un van September bit Oktober 1967 konn man de eerste Utstellung BEUYS in Mönchengladbach besöiken.

Ääbenfalls 1967 häff häi de „Deutsche Studentenpartei“ gründt un 1970 de „Organisation der Nichtwähler, Freie Volksabstimmung“. 1971 kömm et tau Gründung van de „Organisation für direkte Demokratie durch Volksabstimmung, in wecke de „Organisation der Nichtwähler“ opgöng. Parallel tau siene politischen Bestrebungen wörden Beuys Wärke (Täiknungen, plastische Belder un vääldäilige Ruuminstallationen (sog. „Block Beuys„) in verschäidenen Utstellungen op de heele Welt präsentiert: 1970 in Darmstadt, 1972 in Neapel un Rom, 1976 in Venedig, 1977 in Berlin, 1979 in New York, 1981 in Ost-Berlin, 1984 in Tokio un 1985 in London. Änfäng 1986 wörd üm de angesehene Wilhelm-Lehmbrück-Preis van de Städt Duisburg verläihet. An’n 23. Januar 1986 störv Beuys met 64 Jaohren nao ener seltenen Lungenkrankheit an Hätteversagen in Düsseldorf.

Dat ümfängrieke Wärk van Beuys bestaiht im Wesentlichen ut väer Bereichen: materielle Arbaiten in’t traditionellen künstlerischen Sinne (Maolerie un Täiknungen sowie Objekte un Installationen), de Aktionen, de Kunsttheorie met Lehrtätigkeit sowie siene sozialpolitischen Aktivitäten. Beuys settde sik in sien ümfängrieken Wärk met de Fraogen van Humanismus, de Sozialphilosophie un Anthroposophie utäiänner, wat tau siener spezifischen Defintion van de „Erweiterten Kunstbegriff“ un tau Konzeption van de Sozialen Plastik, unner wecke häi ene kreative Metgestaltung an de Gesellschaft dör de Kunst verstönd, äs Gesamtkunstwärk ledde.

Tau Ehren Beuys un ümme van sien 100. Geburtsdäg vermaoken sik zahlreiche Museen sienem Wärk un häff dat Joseph Beuys-Jaohr 2021 gemäinsam plaonet. Rund 25 Institutionen in 13 Städten fiern de Geburtsdäg van de wichtigen dütsken Künstler. In’t Middelpunkt staiht de grote Jubiläums-Utstellung in’t K20 in Düsseldorf. Äinige in düssem Tausammenhang plaoneten Veranstaltungen mossten leider ümme van de Lockdown in’t Raohmen van de Corona-Pandemie utfallen off wäert unner Vorbehalt mäögelker Ännerungen dörlett. Dat Kunstmuseum Mühlheim an der Ruhr bspw. organisierte dorümme diverse Utstellungen in’t Kiekfenster.

Düsse Bidrag is schriewen in Emslänner Platt.

Quellen:

Plattdüütsken (Memory-)Spölen up d’ Prüfstand

in Allgemein/Freizeit/Kultur/Rätsel by

Thematiske Henföhren

Laat Se uns stantepee mit enigen wenigen Fragen begünnen: Harren Se docht, dat ’t een schier neet to tellen Antahl van nederdüütsken Sellskuppsspölen gifft? Harren Se sük daarbi bovendeem Hör Leevdag vörstellen könen, dat ’n hele Rieg van verscheden Spöölsoorten – un daarmit neet blot Memorys – existeren? Harren Se ’t eerst rack för mögelk hollen, dat sük daarum sogaar al d’ Wetenskupp daarmit befaat hett? Doch een na ’t anner…

Begreepsbestimmens van Belang vörof

Eerst maal mutt uphellert worden, wat sük achter d’ Woordjes ‚Sellskuppsspööl‘ up de een Kant un ‚Memory‘ up de anner Kant nau verbargt. Unner Sellskuppsspölen versteiht man*froo för gewöhnelk unnerhollen Spölen van elken Slag, wat mennig Minske to glieke Tied tosamen spölen; se gahn also ‚in Sellskupp‘ dör, wat hör Woordherkummst verklaart. Daarhentegen hannelt ’t sük bi ’t Memory üm een besünnere, ehrder olle Sellskuppsspööl (of akkerater seggt: Leggespööl), waar d’ Spölerinnen un Spölers Kaarten, welke mit Biller, Fotos, Tekens of sükse bedrückt un je tweedübbelt daar bünd, in d’ eerste Stapp enkelt updecken un naast ut d’ Memoorje (engelsk ‚Memory‘ = ‚Behollen‘; ‚Memoorje‘) dat Tegenstück weertofinnen versöken.

Memory-Spölen van verscheden nederdüütsken Mundaarden up d’ Prüfstand

In d’ Folg sall bispöölhaft henstellt worden, för welkse verscheden plattdüütsken Mundaarden ’t Memorys gifft un welke Sünnerlikheiden se je uptowiesen vermöögt.

De Anfang sall in d’ noordnedersaksische Ruum maakt worden, un wall mit ’t Spööl Wat mutt, dat mutt. Das Plattdeutsche [sic!] Weisheitenspiel van Schmitz / Pecher / Soiron (2010). Dat besteiht ut veertig Kaarten, de, wat ’t Malen un Teken angeiht, jüüstso anspröksvull as mooi maakt bünd. Disse unnerdelen sük in twintig ‚Wat mutt,‘- un twintig ‚dat mutt.‘-Kaarten, wieldat man*froo daarup achten mutt, je man een Achtersied van disse twee Klassen uptodecken. In de Tied kann man*froo neet blot wiesen un meesttieds spaßigen plattdüütsken Seggwoorden as „Nehm di nix vör, | denn sleit di nix fehl.“, „Schöönheit vergeiht, | Hektar besteiht.“ und „Ook de swattste Koh | gifft witte Melk.“ lehren, sünnern bito stracks ’t vanpass Verdüütsken daartokriegen. So heet ’t to ’n Bispööl för d’ Levenswiesheid „Witt Peerd | brukt veel stroh.“ as nakummt: „Wenn der Küstenbewohner verbildlicht, dass man für gutes Aus- und Ansehen viel Aufwand betreiben muss.“ Wat för wahre Woorden!
Ofsluten Daten un Daadsaken: Spölerinnen un Spölers: twee bit sess; Ollersrahm: van sess Jahr an; Düürte: teihn bit 15 Menüten; Oordeel all tosamen: best!

Blievt wi in (Noord-)Nedersassen un riskeert een Kiekje up ’t oostfreesk Platt of vöölmehr Oostfreesland an sük. Daar hett d’ Oostfreeske Landskupp (2017/2020) ’t Memory Mark di dat! Plattdeutsches Gedächtnisspiel herutgeven, dat 32 Kaartenparen mit nederdüütsken Begrippen umfaat. To disse finnen sük heel dat Ankieken weert Biller ut Acryl, welke insofeern ’t wieder Insicht denen, as van hoogdüütsk Verklaren heel un dall ofsehn wurr – ’n Umstand, de en bietje schaa is: De 32 verscheden Modepe richten sük heel besünners na d’ (froh-)kindlike Beleevniswelt, weil Mark di dat! vör all för Kinnergaarns un Grundscholen entwickelt wurr. Daarum is van Egendoom (to ’n Bispööl „Slötel“) över Köst (to ’n Bispööl „Ies“) bit hen to Deren (to ’n Bispööl „Aaant“) all daarbi. Vör disse Achtergrund weer ’t anbrocht west, tegen d’ nederdüütsken ok hoogdüütsken Begrepen to nömen, de för d’ Kindjes un Kinner ’n Mehrweert van wegen Mehrsprakigheid upsmeten harren.
Ofsluten Daten un Daadsaken: Spölerinnen un Spölers: twee bit acht; Ollersrahm: dree bit 99 Jahr; Düürte: keen Angaav; Oordeel all tosamen: hunnert!

Nu gellt ’t, d’ Blick na Mäkelborg-Vörpommern to richten un daarbi dat Mariken-Memo. Gedächtnisspiel up platt van Bojarra / Matthies (2019) unner d’ Luup to nehmen. Dit is up Mękelborgsch-Vörpommersch verfaat, word daar van d’ Bildenministerium vöruthulpen un hett ’t sogaar in d’ utköörte Heimaadschattkist van d’ Heimaadverband Mäkelborg-Vörpommern schafft. Dat Mariken-Memo besteiht ut twee maal 48, also in ’t Geheel schierweg 96 (woll verstahn!) Kaartjes, dor kann man*froo up pläserelke Aard un Wies unglieken Woorden up Plattdüütsk to kennen kriegen. So bünd unner anners d’ Olldagsberieken Dingsen (to ’n Bispööl „Disch“) un Warktügen (to ’n Bispööl „Metz“), avers ok Famielje of Verwandtskupp (to ’n Bispööl „Mudder“) ofdeckt. So wied, so good. Alleen fallen d’ beiden Umstannen negativ in ’t Wicht, dat d’ Övermaat an Kaarten ’t Spööl wat (to) stuur to överkieken schienen laten deit un dat d’ Kaarten mit man blot veer maal veer Zentimeters en bietje unhandsaam, wiel (to) lüttjet daarankomen deit. Ofsluten Daten un Daadsaken: Spölerinnen un Spölers: keen Angaav; Ollersrahm: keen Angaav; Düürte: keen Angaav; Oordeel all tosamen: (leep) good! 

Un wo kickt ’t lesterhand in ’t Mönsterland ut? De Antwoord up disse Fraag fallt vernöchtern ut: Dat is spietelk, man ’t gifft daar keeneen Memory, ja allgemener proot: openbaar överhoopt keeneen nederdüütsken Sellskuppsspölen an sük… Üm disse Tostand stracks up de Kopp to stellen, finnt Se hier sowoll ’n blanko Memory-Vörlaag to Hör egen Gebruuk as ok bispöölhaft ’n sülvstmaakt Memory in Mönsterlännsk Platt to ’t Thema ‚Eten un Drinken‘ för je 36 Spöölkaarten. De meesten Begrepen bünd ’t Woordenbook van Averbeck / Averbeck (2017) utnohmen.

Tosamenfaten un Utkiek

In ’t Gefall, dat Se even up d’ Smaak komen bünd, freit ’t mi, Jo mitdelen to könen, dat neet blot anner plattdüütsken Memorys, sünnern butendeem unner anners mit Kolbeck (1995) ’n Bingo-, mit ’t Plattdüütsch-Zentrum Landesdeel Schleswig (1995) ’n Quartett-, mit Groth (2002) ’n Quiz-, mit ’t Hamborger Avendbladd (2013) ’n Entdeckungsreis-, mit Schmitz / Graw (2014) ’n Skat-, mit von Holten (2015) ’n Spraaklehr- un tolest mit d’ Oostfreeske Landskupp (2020) gaar ’n Computerspööl up Nederdüütsk existeren. Beschreev Cammann al in ’t Jahr 1970 för d’ Wetenskupp Die Welt der niederdeutschen Kinderspiele, so geev ’t also ok vandaag genoog Grünnen (nämlich: Spöölmateriaal!), disse Histoorje hüüt – 2020, temelk nau 50 Jahr later – wiedertoschrieven. Na denn man tau! 

Disse Bidrag is schreven in Oostfreesk Platt.

Literatuurlist

Averbeck, Rudolf / Averbeck, Rita (2017): Dat Mönsterlänner Platt. Wörterbuch. Hörstel: wiegedruckt.

Bojarra, Marita / Matthies, Britta (2019): Mariken-Memo. Gedächtnisspiel up platt. Bentwisch: Klatschmohn.

Cammann, Alfred (Hg.) (1970): Die Welt der niederdeutschen Kinderspiele. Schloss Bleckede an der Elbe: Meissner (Heimat und Volkstum 1970).

Groth, Karl-Heinz (2002): Schleswig-Holstein. Quiz op Platt. Neumünster: Wachholtz.

Hamburger Abendblatt (2013): »Sprechen Sie Hamburgisch?« Das Spiel. Eine spielerische Entdeckungsreise durch die Hansestadt Hamburg und ihre einzigartige Sprache. Hamburg: Springer.

Holten, Claudia von (2015): Super Oog. Tiet to’n Spelen mit eerste Sätz. Hamburg: Amiguitos – Sprachen für Kinder (Arbeitsbuch Extra).

Kolbeck, Hans (1995): Bingo op Platt. Ekenis: Hako.

Ostfriesische Landschaft (2017/2020): Mark di dat! Plattdeutsches Gedächtnisspiel. Aurich: Plattdüütskbüro.

Ostfriesische Landschaft (2020): Spööl di platt! Aurich: Plattdüütskbüro.

Schmitz, Michael / Pecher, Roland / Soiron, Walter (2010): Wat mutt, dat mutt. Das Plattdeutsche [sic!] Weisheitenspiel. Köln: Anaconda.

Schmitz, Michael / Graw, Gerold (2014): Das Petersen-Spiel. 3 in 1: Das plattdeutsche Seemannsgarn-Mau-Mau – Das plattdeutsche Klabautermann-Skat – Der Schwarze Pirat. Köln: Anaconda.

Zentrum für Niederdeutsch Landesdeel Schleswig (1995): Quartett un Swatte Peter. Leck: Zentrum für Niederdeutsch.

Dat Ohnsorg-Theater

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Geschichte

Dat Ohnsorg-Theater wörd 1902 up Initiative van’n Richard Ohnsorg unner de Naomen Dramatische Gesellschaft Hamburg gründet, wecke 1906 in Gesellschaft für dramatische Kunst ümmebenöimet wörd. In’n ersten Jaohren här de Gesellschaft kienen Bezug tau de plattdütske Spraoke. Dat häff sik 1910 ännert, äs Richard Ohnsorg de Vörstand un de künstlerische Leitung aowernaohmt häff. Ohnsorg woll nich an’n plattdütske Theatertradition änknüppen, häi woll weg van’n plattdütsken Possenspääle un Schwänken van’t 19. Jaohrhunnert.

1916 gerodde Ohnsorg de Dörbräoke mit de Gedenkfier för sien fallen Autor Gorch Fock (richtiger Naome wör Johann Kienau). De 5. April 1918 wörd tau wichtigsten Däg för Ohnsorg, weil de Urupführung van’t Stück De Fährkrog van Hermann Boßmann, sien näier Autor, häff passeert. 1920 is et tau ener Naomensännerung in Niederdeutsche Bühne Hamburg kaomt. 1946 kreeg et de Naomen Richard-Ohnsorg-Theater, vandaoge it dat Ohnsorg-Theater ene GmbH un Äigentümer is de Niederdeutsche Bühne Hamburg e.V.

Rundfunk un Fernsehen

Af 1924 is dat Ensemble ok allman bie de NORAG vör de Rundfunkmikrophone trett, de Tauhopearbäit wörd noa de Gründung van’n NWDR Hamburg un laoter van’n NDR bis in de Käägenwart fortsettet. Bie de Produktionen handelte et sik in’n mäisten Fällen üm Mundoort-Hörspääle van unnerschäidelke Genres. Siet 1954 wäern Upführungen van’n Ohnsorg-Theater in’n dütsken Fernsehen sendet, wodör dat Ohnsorg-Theater släggoortig in Dütskland bekannt wörd. Üm een bräiteres Publikum tau recken, wäerd bie de Fernsehuptäiknungen keen rines Plattdütsk spraokt, sünnern ene stärk norddütsk infärwet Form van’n Hochdütsk, dat Missingsch. De eerste Fernsehsendung kööm an’n 13. März 1954 mit de Stück Seine Majestät Gustav Krause.

Ümmetrecken un bis vandaoge

In’n September 1936 konn de Niederdeutsche Bühne in dat Kleine Lustspielhaus an’n Großen Bleichen luken, wor dat Ohnsorg-Theater bis 2011 tau Huus wör. Siet de Späältied 2011/2012 is dat Ohnsorg-Theater in’n Bieberhaus an’n Heidi-Kabel-Platz 1 tau Huus. De Ümmetrecken in’t näie Huus mit gauder Erreichbarkeit, bääteren Platzverhältnissen, ener erstklassigen technischen Utstattung un de baowenbott Studio-Bühne bütt de Ohnsorg-Theater hervorragende Perspektiven. Dat neue Studio wörd in de Späiltiet 2012/2013 aopenmaket un up de Späilplan staohn Stücke, wecke tüürt een junges Publikum anspraoken. De Schwerpunkt liggt up de Kinner- un Jugendtheater – op Platt.

Noch bis Februar 2020 lopp in’t Großen Haus de Komödie Alarm in’t Granthotel – Suite Surrender van Michael McKeever.

Düsse Bidrag is schriewen in Emslänner Platt.

Quellen:

Dat Ohnsorg-Theater 2

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An hoogklassig Upföhrens köönt sük de Besökers vun’t Ohnsorg-Theater in Hamboorg in de Naberskupp vun’n Hoovdbahnhoff freien, de deelwies ok up Plattdüütsch vörföhrt werden.

Dat an meesten bekennte nedderdüütsche Volkstheater snackt „Hün un Perdün op Platt“.

Hün un Perdün

Düsse Seggwies bedüddt so veel as „alls Mögelke“ of „Düt un Dat“ un is en plattdüütsch Utdrück ut Noord/Westdüütschland. „Hün un Perdün“ was eerst de Titel vun een Artikelreeg vun den fröheren Museumsbaas un Archäologen ut Herne Karl Heinz Brandt, de he in de 1930er Jahren in de Herner Journaal bekannt mook. In düt Reeg verbredd he sowoll Neeis as ok unbegriepelk Saken över de Lokaalgeschicht un Archäölogie in de Stadt. Düt inspireerde den Herner histoorschen Vereen sük düssen Naam to geven. An’n 1. April 2015 was he gründt un arbeidt eng tosamen mit dat Herner Stadtarchiv. Den sien Hülp is de Hovvdupgaav vun düssen Vereen.

Dat neeie Theater

Na 75 Jahren het sik för dat Ohnsorg-Theater mit dat Umtrecken vun de „Groot Bleken“ to den Heidi-Kabel-Platz en lang Wunsk erfüllt. An’n 8. Juli 2011 full de lest Vörhang in de old Spillstee. Dat Ensemble see tschüss mit de Komödie Brand-Stiftung un verdeelde witte Taskendoken mit de Upschrift Ohnsorg-Theater – Atschüß, altes Haus! Lest Upföhrens, 08. Juli 2011

Dat Theater fung in de neeie Spillstee vun‘t Traditschoonshuus „Bieberhaus“ an’n Heidi-Kabel-Platz 1 mit en plattdütsche Versioon vun William Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“ an. Siet August 2011 spöölt dat Ensemble nu in dat mehr moderne un gröttere Huus mit modernste Technik un 50 Platzen mehr as in de olde Spillstee. All Besökers hebbt en gode Sicht un best Akustik. Met 414 Platzen, en Fahrstohl un en gode Klimatiseeren köönt de Besökers modernen Komfort verwachten un sik an de Portalhöchte vun 4,70 m un bovendeem en Spöölböhn freien.

Good to weten

Dat Ohnsorg-Theater is en Theater, dat dat Anerkennen  un dat Weten över de nedderdüütsche Spraak dör ehren Upföhren vun Theaterstücken up nedderdüütsch fördert. Man dat was nich alltied as so. Siet Richard Ohnsorg 1910 Vörstand wurd un de künstlerisk Leitung vun den „Vereen för dramatisch Künst“ övernamm, kehrde sük de Vereen de nedderdüütsch Spraak to un nöömte sik in „Niederdeutsche Bühne e.V.“ um.

Siet 1954 waard Upföhrens vun dat Theater ok stadig in de Glotz överdragen un Ikonen as Heidi Kabel, Heidi Mahler un Henry Vahl hebbt de Böhn bundeswiet bekennt mookt. Wiest werden vandaage Lüstspillen, Komödien, tegen Klassikern ok eernst Stücken, de dat Facettenriekdoom vun de plattdüütsche Spraak wiesen.

Düssen Bidrag is schrieven in ostfreesk Platt.

Theater in’n Zoo

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As Hermann Landois in 1863 in Mönster de „Insel“ dicht bi de Innenstadt koopte, was sien Plan, enen Westfäölsken Zoo up de Beene to stellen, de 1875 gründt was. Hermann Landis was to düsse Tied Assistent för Zoologie bi de Akademie in Mönster. Studeert haar häi Philosophie un Theologie. Häi interesseerte sick uck för dat Plattdütske un för kulturelle Saaken, so as dat Theater. Dat is för seeker uck för düsse väälen Interessen, dat häi 1881 up de Idee komen is, ene Theatergesellschaft to grünnen, üm för den Zoo Geld to sammeln. Dat is de Ursprung van de Abendgesellschaft Zoologischer Garten in Mönster.

De Stücke, de van de Abendgesellschaft upführt worrn bünt, wiest ene Rieg van Besünnerhäiten up. De ärste ist, dat de Stücke van Metglieders van de Gesellschaft sümmers schriewen worrn bünt. To de Autoren hört to’n Biespäil Eli Marcus, de Stücke as „Usse Dölfken oder Latienske Buern“ schriewen harr (Markus 1905), of Franz Folger, de faken späält was, to’n Biespäil met „Schnieder Bänd of De Goldsiergen ut Indien“ (Folger 1927). In de laste Jaohren van de Abendgesellschaft häff Richard schmieding ene Riege van Stücken biestuert, to’n Biespäil „De Jungmüehle“, de in 1999 för de Landois-Festspiele upführt was, of „Puten un Computer off: Wann use Papa dat Dingen nich har“ van 2002. De Inhalt van de Stücke was mäisttied humorisk, faken wassen dat Geschichte to’n Karneval of to annere Anlässe in’t Jahr, met Henwiesen up lokale of nationale Ereignisse in Politik of Gesellschaft, faken mengelt met orientalske Bälder. Elke Joahr gäif dat een näiet Stück, so dat de Autoren in’n Winter ümmer flietig an’t schriewen wassen, üm för dat näste Joahr parat to wäen.

Alle Stücke wassen up plattdütsk. Alle Rollen wörn späilt döa Mannslüe, de Abendgesellschaft was in düsse Hinsicht heel besünners. Uk de Gewohnheit, up de Bühne keen Water sonnern Schnaps to drinken, wenn een dat naoh Text daun schöllde, was in annere Theatergruppen so nich faken to finnen. Besünners was uck, dat de Schauspieler met de Lüe in’t Publikum tohoope Lieder singen däen, to’n Beginn van elke Akt. Dat was för dat Gefäuhl, ene Gemeenschaft to wään, heel wichtig.

De Abendgesellschaft Zoogischer Garten giff dat bit vanddage, blots Stücke wäert nicht mähr upführt. De Verbunnenheit to’n Allwetterzoo Münster bestaiht aower bit vandaage. Faken findt een Lüe van de Abendgesellschaft, de as Hermann Landois maskeert bi Festen of annere Gelegenheiten uptreden daiht. Dat hört in Mönster to de Traditionen, de gerne pleegt wart.

Literaturhinweise
Folger, Franz (1927): Schnieder Bänd of De Goldsiergen ut Indien. Münster/Westf.: Greve.
Markus, Eli (1905): Usse Dölfken oder Latienske Buern. Essen-Ruhr: Fredebeul & Koenen.

Düsse Bidrag is schriewen in Emslänner Platt.

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