Dat Ohnsorg-Theater 2

An
hoogklassig Upföhrens köönt sük de Besökers vun’t Ohnsorg-Theater in Hamboorg
in de Naberskupp vun’n Hoovdbahnhoff freien, de deelwies ok up Plattdüütsch
vörföhrt werden.

Dat an
meesten bekennte nedderdüütsche Volkstheater snackt „Hün un Perdün op Platt“.

Hün un Perdün

Düsse Seggwies bedüddt so veel as „alls Mögelke“ of „Düt un Dat“ un is en plattdüütsch Utdrück ut Noord/Westdüütschland. „Hün un Perdün“ was eerst de Titel vun een Artikelreeg vun den fröheren Museumsbaas un Archäologen ut Herne Karl Heinz Brandt, de he in de 1930er Jahren in de Herner Journaal bekannt mook. In düt Reeg verbredd he sowoll Neeis as ok unbegriepelk Saken över de Lokaalgeschicht un Archäölogie in de Stadt. Düt inspireerde den Herner histoorschen Vereen sük düssen Naam to geven. An’n 1. April 2015 was he gründt un arbeidt eng tosamen mit dat Herner Stadtarchiv. Den sien Hülp is de Hovvdupgaav vun düssen Vereen.

Dat neeie Theater

Na 75 Jahren het sik för dat Ohnsorg-Theater mit dat Umtrecken vun de „Groot Bleken“ to den Heidi-Kabel-Platz en lang Wunsk erfüllt. An’n 8. Juli 2011 full de lest Vörhang in de old Spillstee. Dat Ensemble see tschüss mit de Komödie Brand-Stiftung un verdeelde witte Taskendoken mit de Upschrift Ohnsorg-Theater – Atschüß, altes Haus! Lest Upföhrens, 08. Juli 2011

Dat Theater
fung in de neeie Spillstee vun‘t Traditschoonshuus „Bieberhaus“ an’n
Heidi-Kabel-Platz 1 mit en plattdütsche Versioon vun William Shakespeares „Ein
Sommernachtstraum“ an. Siet August 2011 spöölt dat Ensemble nu in dat mehr
moderne un gröttere Huus mit modernste Technik un 50 Platzen mehr as in de olde
Spillstee. All Besökers hebbt en gode Sicht un best Akustik. Met 414 Platzen,
en Fahrstohl un en gode Klimatiseeren köönt de Besökers modernen Komfort
verwachten un sik an de Portalhöchte vun 4,70 m un bovendeem en Spöölböhn
freien.

Good to weten

Dat Ohnsorg-Theater is en Theater, dat dat Anerkennen  un dat Weten över de nedderdüütsche Spraak dör ehren Upföhren vun Theaterstücken up nedderdüütsch fördert. Man dat was nich alltied as so. Siet Richard Ohnsorg 1910 Vörstand wurd un de künstlerisk Leitung vun den „Vereen för dramatisch Künst“ övernamm, kehrde sük de Vereen de nedderdüütsch Spraak to un nöömte sik in „Niederdeutsche Bühne e.V.“ um.

Siet 1954
waard Upföhrens vun dat Theater ok stadig in de Glotz överdragen un Ikonen as
Heidi Kabel, Heidi Mahler un Henry Vahl hebbt de Böhn bundeswiet bekennt mookt.
Wiest werden vandaage Lüstspillen, Komödien, tegen Klassikern ok eernst
Stücken, de dat Facettenriekdoom vun de plattdüütsche Spraak wiesen.

Düssen Bidrag is schrieven in ostfreesk Platt.




Theater in’n Zoo

As Hermann Landois in 1863 in Mönster de „Insel“ dicht bi de Innenstadt koopte, was sien Plan, enen Westfäölsken Zoo up de Beene to stellen, de 1875 gründt was. Hermann Landis was to düsse Tied Assistent för Zoologie bi de Akademie in Mönster. Studeert haar häi Philosophie un Theologie. Häi interesseerte sick uck för dat Plattdütske un för kulturelle Saaken, so as dat Theater. Dat is för seeker uck för düsse väälen Interessen, dat häi 1881 up de Idee komen is, ene Theatergesellschaft to grünnen, üm för den Zoo Geld to sammeln. Dat is de Ursprung van de Abendgesellschaft Zoologischer Garten in Mönster.

De Stücke, de van de Abendgesellschaft upführt worrn bünt, wiest ene Rieg van Besünnerhäiten up. De ärste ist, dat de Stücke van Metglieders van de Gesellschaft sümmers schriewen worrn bünt. To de Autoren hört to’n Biespäil Eli Marcus, de Stücke as „Usse Dölfken oder Latienske Buern“ schriewen harr (Markus 1905), of Franz Folger, de faken späält was, to’n Biespäil met „Schnieder Bänd of De Goldsiergen ut Indien“ (Folger 1927). In de laste Jaohren van de Abendgesellschaft häff Richard schmieding ene Riege van Stücken biestuert, to’n Biespäil „De Jungmüehle“, de in 1999 för de Landois-Festspiele upführt was, of „Puten un Computer off: Wann use Papa dat Dingen nich har“ van 2002. De Inhalt van de Stücke was mäisttied humorisk, faken wassen dat Geschichte to’n Karneval of to annere Anlässe in’t Jahr, met Henwiesen up lokale of nationale Ereignisse in Politik of Gesellschaft, faken mengelt met orientalske Bälder. Elke Joahr gäif dat een näiet Stück, so dat de Autoren in’n Winter ümmer flietig an’t schriewen wassen, üm för dat näste Joahr parat to wäen.

Alle Stücke wassen up plattdütsk. Alle Rollen wörn späilt döa Mannslüe, de Abendgesellschaft was in düsse Hinsicht heel besünners. Uk de Gewohnheit, up de Bühne keen Water sonnern Schnaps to drinken, wenn een dat naoh Text daun schöllde, was in annere Theatergruppen so nich faken to finnen. Besünners was uck, dat de Schauspieler met de Lüe in’t Publikum tohoope Lieder singen däen, to’n Beginn van elke Akt. Dat was för dat Gefäuhl, ene Gemeenschaft to wään, heel wichtig.

De Abendgesellschaft Zoogischer Garten giff dat bit vanddage, blots Stücke wäert nicht mähr upführt. De Verbunnenheit to’n Allwetterzoo Münster bestaiht aower bit vandaage. Faken findt een Lüe van de Abendgesellschaft, de as Hermann Landois maskeert bi Festen of annere Gelegenheiten uptreden daiht. Dat hört in Mönster to de Traditionen, de gerne pleegt wart.

Literaturhinweise
Folger, Franz (1927): Schnieder Bänd of De Goldsiergen ut Indien. Münster/Westf.: Greve.
Markus, Eli (1905): Usse Dölfken oder Latienske Buern. Essen-Ruhr: Fredebeul & Koenen.

Düsse Bidrag is schriewen in Emslänner Platt.




Theater in’t Münsterland

Dat plattdütsche Theater is eene von de wichtigsten Oorte, woar de Sproak noch proatet wat und tou seein is. Meest in lustige Stimmung wat dat Stück kiecket und klönt. Doar kann man seeien, dat Plattdütsch lebendig is und Spaß moakt. So een Theaterbesöök is een geselliget un kulturellet Erignis und lohnt sück. Daför habt wi hier een kleene Tousammenstellung von plattdütschen Bühnen in un um Münster:

Plattdeutsche Bühne Haltern

De Bühne güfft et all sit 1988 un is de Verien is dat ganze Joar aktiv. Düsset Joar wat dat Stück „De Banküwerfall“ upführt. Tickets un Termine güft et hier:

https://plattdeutschebuehnehaltern.jimdo.com/

Niederdeutsche Bühne am Theater Münster e.V

Eene noch längere Tradition haff de Niderdeutsche Bühne am Theater Münster e.V. . De fiert düsset Joar dat hunnerste Jubiliäum. Doarför gäv es taalrieke (un verdiente) Fierstunnen. De Höhepunkt von disse Fierlichkieten is dat Stück “ En Midsummernachtsdraum“ von W. Shakespeare. Hannes Demming haff översettet. Termine un Koarten hier:

http://www.niederdeutsche-buehne-muenster.de/

Laienspielschar Nienberge

Ook in Nienberge kunn man plattuitsche Ufföhrungen seihn.. Düsset Joar wat eene Komödie mit denn Titel „Dumtüüg to twwet“ upföhrt. Dat Stück is von Erika Elisa Karg. Termine un Tickets:

https://theater-nienberge.de/one-pages/Theater2020/index.html#home-section

„Lach män lück!“ aus Münster-Albachten

De plattduitsche Speelgemienschaft föhrt sit 1978 jedet joar um de Wintertiet een Stüc up und unnerhölt so de Lüe und erhöllt de Plattduitsche Sproak. Düsset Joar wat dat Stück „Trudes Bude“ speelt.

https://www.plattdeutsches-theater-albachten.de/

Plattdeutsche Laienspielschar Nottuln e.V.

In Nottuln geiht et – tuminnest in den Titel – fröhlick tou. Doar war dat Stück „Drei Korn un een Söten toviell“ speelt, woar et um de Folgen von een lustigen Omd. Tickets und Termine hier:

http://plattdeutschelaienspielschar.de/

Düss is blot een unvollstännigen Öwersicht un et güff noch masse annere Bühnen. Wenn ih noch annere Theater kennt of süwet speelt, schriew dat gerne in de Kommentare unner düssen Bidrag.

Düssen Bidrag was schreeven in Emslänner Platt.




Dat allerbest to d’ 100. Gebuursdag, leve Niederdeutsche Bühne!

Befaat man*froo sük mit ’t Thema ‚Plattdüütsk un Theater‘, so kummt man*froo neet umto, up de Niederdeutsche Bühne am Theater Münster e. V. to proten to komen – eerst recht neet van ’t Jahr, in dat se al hör hunnertjährige (woll verstahn!) Jubiläum fieren dürt. Doch een na ’t anner…

Daten un Daadsaken van Belang vörof

De Niederdeutsche Bühne wurr up 12. Mai 1919 – also noch neet enmaal een Jahr na Enn van d’ Eerste Weltkrieg in d’ November 1918 – unner de Naam ‚Niederdeutsche Bühne der literarischen Gesellschaft Münster in Westfalen‘ mit ’t dreefoldige Vörhebben gründt, de plattdüütske Spraak eerstdens to fördern, tweedens to plegen un daarmit dreedens to wahren. Wat domaals unner Vörsitz van Friedrich Castelle mit ’t Drama Hatt giegen hatt. Niederdeutsches Bauerndrama in drei Aufzügen (1917, eerste Upföhren in Mönster up 06. April 1919; Regie: Frank Wahl) van d’ later jüüstso bekennte as um siene Leevde to ’t NS-Regime kritisk beoordeelte Heimaaddichter Karl Wagenfeld in een sware Anfangsphase un in d‘ lüttje Kring begunn, mutt vandaag in d’ Rüggblick sünner Twiefel as Erfolgvertellsel sünnerglieken betekent worden. So lesen sük alleen al de wesentliken Daten un Daadsaken överut beindruckend: Bit upstünds (Stand: Dezember 2019) bünd in hunnert Jahr nau 114 egens produzeerte Stücken van 49 Schrieverskes un Schrievers dör 17 Regisseurskes un Regisseuren dörföhrt worden, nämlick 90 Lüstspölen, 14 Dramen, dree Mysterienspölen, twee Kriminaallüstspölen, twee lyrisch-religiööse Fierstünnen, een gemene Upföhren, een Glieknis un en Märken.

Histoorje

Wo laten sük disse Tallen verklaren? Een Kiekje in d’ Histoorje van d’ Niederdeutsche Bühne verraadt, dat ’t to elke Tied slicht genoog engageerte freeiwillige Lüü ut de hele nederdüütske Spraakgewest gaff – daarunner neet tolest de völen (Laien-)Schauspölerinnen und (Laien-)Schauspölers – de ’t umsünst mögelk moken, dat een stüttige Spielbedriev de Niederdeutsche Bühne in ’t vöölklörige Mönsterlänner Theaterangebood inschoov, ja vööl mehr noch: to sien faste Bestahndeel worden leet. De eenstige Utnahm, denn sogaar in d’ Tied van d’ Tweede Weltkrieg (1939-1945) wurr spöölt, was daarbi een Spöölpaus tüsken 1954 un 1958, de ’t dör innerlike Schelen gaff. Daarna was ’t vör all Werner Brüggemann, de sük as Spöölbaas un Regisseur van ruugweg 40 Spillen tüsken 1960 und 1996 (up hum folgde de neet minner bekennte Hannes Demming) um d’ Stadigheid van d’ Niederdeutsche Bühne un van d’ Nederdüütsk an sük besünners verdeent to maken wuss.

De Niederdeutsche Bühne vandaag

Un hüüt? Siet gerume Tied finnen de Stücken van d’ Niederdeutsche Bühne, de hör Vörsitterske is siet 2010 de Rottendorf-Priesdragerin Elisabeth Georges, in ’t Kleine Haus van de Theater Münster statt un de Spööltied geiht meesttieden van November bit Mai. Sodaan ok van ’t Jahr: A Midsummer Night’s Dream (um 1595) van William Shakespeare is siet Enn November 2019 bit Anfang Mai 2020 as En Midsummernachtsdraum to bewunnern.

Tosamenfaten un Utkiek

Doch potteengaal, welke Persoon dat Theaterleid harr und hett un welke naue Spill up de Agenda stunn un steiht, de Niederdeutsche Bühne vermuch un vermag in all de Jahr heel besünners een Saak unner Bewies to stellen: de Bruukbaarheid van ’t Plattdüütsk för dat Verhaal van Literatuurwarken mit elken Soorten (süh boven; van klüchtig över nadenkelk bit hen to kritisk is all daarbi) ut verschedenen tiedelken Setten. Daarbi gung un gahn hör Inhalten wied över rein folkloristische Pläseer herut, waarum tegen troe Stammpublikum intüsken ok jungere Lüü in de Tokiekerriegen begrött worden könen. In disse Sinn blifft, um disse körte Bidrag oftosluten, to hopen, dat na uns folgen Generatioonen in Anduken un Torüggdenken an Demming / Terfrüchte (2019: 22) dat hier faststellen könen worden: „Die Niederdeutsche Bühne am Theater Münster beginnt ihr [drittes] Jahrhundert.“ Na denn man tau – up de anner hunnert Jahr!

Disse Bidrag is schreven in Oostfreesk Platt.

Dat Kleine Haus van d’ Theater Münster
Hier spöölt de Niederdeutsche Bühne: in ’t Kleine Haus van d’ Theater Münster.

Literatuurlist

Demming,
Hannes / Terfrüchte, Dorothee (2019): Die Niederdeutsche Bühne am Theater
Münster beginnt ihr zweites Jahrhundert. In: Torhaus aktuell. Münstersche
Kultur- und Heimatpflege 2019/2, S. 22-24.

Hoss,
Karl (1987): Kultur in der Stadt Münster. Theater und Musik 1945-1976. Münster:
Oberstadtdirektor der Stadt Münster, Dezernent für Öffentlichkeitsarbeit.

Noppeney,
Petra (2019): Dem Volkstheater verpflichtet. Auch die Niederdeutsche Bühne
Münster feiert ihr 100-jähriges Bestehen. In: Westfälische Nachrichten vom 20.
März 2019, S. 29.

Schilling,
Elmar (2008): Die Niederdeutsche Bühne an den Städtischen Bühnen Münster. In:
Peters, Robert / Roolfs, Friedel Helga (Hgg.): Plattdeutsch macht Geschichte.
Niederdeutsche Schriftlichkeit in Münster und im Münsterland im Wandel der
Jahrhunderte. Münster: Aschendorff, S. 208-210.

Sodmann,
Timothy (2019): »Of dat alls waohr is, wat de dao segg?« Theater-Geschichte.
100 Jahre Niederdeutsche Bühne Münster. In: Roolfs, Friedel Helga (Hg.): Die
Niederdeutsche Bühne am Theater Münster 1919-2019. Münster: Aschendorff, S.
87-182.