Eine plattdeutsche online-Zeitschrift

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Literatur

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Näie plattdütske Literatur

in Kultur/Literatur by

Üm de plattdüstke Spraoke lebendig tau hollen, is de Literatur ziemlick wichtig. Außerdem wieset de plattdütske Literatur, äöwer wecke komplexen Utdrucksmäögelkeiten dat Plattdütske äöwerhaupt verfügt, wat för de Wohrnäähmung van dat Plattdütske äs Spraoke wichtig is.

De plattdütske Literatur is laotstens siet de Midde van de 19. Jaohrhunnert weer heller produktiv. Hier bünt Klassiker äs Klaus Groth un Fritz Reuter tau nöimen, wecke tau de bedeutendsten näiniederdütsken Autoren tellen un wecke in unnerschäidelker Wiese de spraokliche Form un de inhaltliche Gestaltung beeinflusst häbben (säih Dichterrivalität).

Düsse grooten Klassiker wörden in de Folgetied in unnerschäidelke Richtungen hen utbaauet, so gaohn vör allem Johann Hinrich Fehrs un Augustin Wibbelt in de vertellende Dichtung näie Wääge. Nao de Zweiten Weltkrieg kööm et upgrund sik verännernder spraoklicher un gesellschaftlicher Strukturen uk tau literarischen Näiansätzen. In de Gegenwart is de plattdütske Literatur besünners produktiv in de Lyrik un in de Bereich van de Hörspääl. Gröttere literarische Formen äs de Roman wäert vandaoge vääl seltener in Plattdütsk ümmesettet.

Siet de Änfäng van de näie plattdütske Literatur güff et alltied weer Diskussionen üm ene angemessene Schriewung. Hierbie staoht sik de Versöik, äöwerregionale Schriewkonventionen tau etablieren up de ene Siete un dat Prinzip van de möglichst luutgetreuen Weergabe van de Luute in Schrifttäiken up de ännere Siete käägenäöwer. Düsse Debatte is uk vandaoge noch nich offslaoten, denn tau enen güff et alltied noch Autoren, wecke so schriewen äs säi proten, un tau ännern häbbt sik unnerschäidelke plattdüstke Schriewlandschaften ruutgebildet, in däi mehr off weniger konsequent grundlegende Räägeln inhollen wäert.

Vandaoge erscheinen aale Jaohre noch rund 150 näie plattdütske Böike, wecke vör allem kläinräumig vertrieben wäert, denn de Taohl van de äöwerregionalen Verlage is heller begrenzt. De mäisten näien plattdütsken Texte betreck sik thematisch vör allem up dat Wärkeldaogelääwen. Publiziert wäert in erster Linie kotte Vertellsels, wecke nich selten enen autobiografischen un humoristischen Inslääg häbbt.

Een zentraler Änlooppunkt för de plattdütske Literatur is de siet 1948 aale Jaohre stattfindende Bevensen-Tagung off de Plattdütske Baukmesse, wecke siet 1998 van de Carl-Toepfer-Stiftung utrichtet wäerd. Ene wichtige Änloopstelle för de plattdütske Literatur un de Beschäftigung mit ih bünt de Literaturgesellschaften, wecke mit eeren unnerschäidelken Schwerpunkten wichtige regionale Ankerpunkte för de plattdütske Kultur bilden, so bspw. de Augustin-Wibbelt-Gesellschaft, de Klaus-Groth-Gesellschaft off de Fritz-Reuter-Gesellschaft.

Aaltauhope laot sik fastehollen, dat de näie plattdütske Literatur dör de Vielfalt van de ümmesettet literarischen Gattungen un de Erfolg van wecke Autoren ene besünnere Stellung unner de Dialektliteraturen innümmp. Doch staiht et üm de plattdütske Literatur nich gaud: De Taohl van de Autoren un Leser nümmp drastisch aff.

Düsse Bidrag is schriewen in Emslänner Platt.

Quellen:

Emslandschriewerske

in Kultur/Literatur by

De plattdüütsken Schriewerkes und Schriewer, de vandaage in ehre plattdütske Modderspraoke Vertellsers und Gedichte upschriewen dait, de faken ehre Familie, Fründe un Ümwelt beschriewt, bünt mäisttied bloß in ehre Landkriese of Dörper un Städte bekennt. De Lüe ut de Gägend praotet dat glieke Platt und kennt uck de Lüe of de Saaken, de so passeert bünt un in de Vertellsers vörkaomt. Daorüm gifft dat een heel grautet Interesse för de lokalen Schriewer un Schriewerkes.

Maria Mönch-Tegeder is eene van düsse Schriewerkes. Se is faken de „Emslanddichterin“ näömt, as se in ehre Bökers de Lüe und dat Land an den Ems un in’t Emsland beschriewen dait.

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Maria Mönch-Tegeder ist 1903 in Mehringen bi Emsbüren up de Welt koamen. Se was Lährerske („Gewerbelehrerin“ för „hauswirtschaftliche Fachrichtungen“) un käöm so 1936 torüch in’t Emsland, as Lährerske an de Beraupsschule in Möppen. Later häff se – bis to ehren Dod 1980 – in Salzbergen lääwt.

In ehre Tied as Lährerske Haff se Geschichten up Plattdütsk publizeert, to’n Bispiel in dat Jaohrbook van de Emsländiske Heimatbund. To ehren mäist bekennten Böikers hört „Land unner Gottes Thron“ (1950), „Häppkes un Döönkes“ (1977) un „Laup dör de Welt“ (1982). In de 2001 van de Emsländiske Heimatbund publizeerten „Emsland-Romane“ bünt verschäidene Texte in eenen Sammelband (in twäi Böikers) äs een Späigel van dat literarische Wärk van Maria Mönch-Tegeder tosammenführt worn.

Ut miene Scholtiet

Enmaol in de acht Jaohr kamm ok de Pottegraf in use Landschole. He sett’de Mester un KInner dann för alle Tieten upt Beld. Dat brachte awer Upregung int Dörp! De Möörs schöttelden ehre Kinner van Rand to Kant terrechte. Aobens vörher mossen de Bussen int grote Waskeküwen. Bössen un Seepe göngen ehr unsachte öwer’t Fell. Se kregen en frisk Hemd an un den andern Morgen dat beste Unner- un Bowentüch, nich to vergetten, ok noch en witten Snottdook in de Taske.

Bi Lütkengerds wassen nich so rüme Tieten. Se harren fiw Schölkers un man drei Paor Schoh. Dör Dag und Tiet löpen de Kinner in Holsken, un sönndags wesselden se üm. De Schohe pössen jüst nich an alle Föte. Man well se to kleen wassen, de moß de Tehner ümknicken, un well se to groot wassen, de kreg der’n Fussen Wulle in. –


[…]
(aus: Häppkes un Döönkes, 1977)

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Ehre Texte wärd faken as authentiske, klaore, direkte und kottwielige Beller van de emsländiske Olldag in vör un achter den läste Krieg anseihn. De Eenfachheit un Traditionalität, de für dat Lääven typisch wassen, wärd in de Vertellsers und Romane dütlich. Mönch-Tegeder maolt een Bild van de Lüe und de Landschaft up eene unnerhaltsaome Wiese (un faken ut de Perspektive van Frauenlüen, wat vör de Tiet heel besünners is) un met eenen Oogentwinkern, dat ehre Böikers bis vandaage veele Läser finnen dait.

Düsse Bidrag is schriewen in Emslänner Platt.

Fritz Reuter un Klaus Groth – Een plattdütsche Dichterrivalität

in Allgemein/Literatur by

Nich blot in de hochdütsche Literatur güfft et grote Autoren de tou de glicke Tiet levet hebt, vondaage as Klassiker nömt wert un sück nich liern kunnt. De twei grote Dichters, von de ick jou wat vertellen will bünt Fritz Reuter un Klaus Groth. Fritz Reuter was 1810 in Stavenhagen born. Naa een wesselhafte Schooltied schaffte he 1831 dat Abitur un tröck tounächst naa Rostock un studeerte Jura und weeselte 1832 na Jena. Doar wat he in de Burschenschaft „Germania“. To de Tiet weern sücke Burschenschaften för Demokratie un dormit gefährlick, wat üm 8 Joar Gefängnis inbrochte. He kunn dann nich wieder studeern und mit eenige Zwischenstationen füng he dat Schriewen an. Sin grötste Erfulg weern sinne Verse „Läuschen un Rimels“ und de Trilogie „Ut de Franzosentid“, „Ut mine Festungstid“ un „Ut mine Stromtid“. 1863 güff de Universität Rostock üm de Ehrendoktorwürde.

Klaus Groth hett een stringentere Vita. He was born in 1839, moakte sine Lehrerpröfung in 1841 un was an verschiende Steer Lehrer. Ab 1848 schreef he Lyrik un 1852 was de Gedichtband „Quickborn“ drucket. Innerhalb von drei Joarn weern drei Uplagen verkopet. Schon 1855 güff de Universität Bonn üm een Ehrendoktortitel und 1857 wat he habilitiert an de Universität Kiel. Neben de Schriftstellerie was sien grotet Anliegen een Orthographie för dat Plattdütsche tou entwickeln un dat Plattdütsche tou fördern. 1866 he bekäm een Professor.

De Leben von de biden düten eehre Unnerschiedlichkiet all an. Fritz Reuter in Gefängnis för revolutionäre Umtriebe un danör een eenfaches Leben, Klaus Groth een Lehrer un Gelehrten. So is et nich öwerraschend, dat de beeden uk unnerschiedlick schriewet. Fritz Reuter schriewet lustige un satirische Texte, de masse Lüe tout Lachen brüngt, Klaus Groth schriew Lyrik un versöcht dat Plattdütsche as een Kulturspraak tou etabliebern. Un doröver gerieten de Bieden in Strit. Utlöser was een Text in de Tietschrift Deutsches Museum von Robert Prutz, wor he schriew, dat de Dichtung von Fritz Reuter för dat Plattdütsche un de Lüe, de Plattdütsch protet typisch weer, worbi Klaus Groth tou sehr von dat Hochdütsche Denken beinflußt was. Dat brachte Klaus Groth in Brass un he schreif een Text „Briefe öwer Plattdeutsch un Hochdütsch“, wor he utfühlrich darstellte, warüm he de betere Dichter is und Fritz Reuter tou derbe un infach was. Was et bloß bi düsse Feststellung bliewen, veelechte ha Reuter et goud ween laten. Awer he wört persönlik, he schrieff etwa: „Wer in den ‚Läuschen un Rimels‘ die Natur Mecklenburgs und seiner Bewohner sucht, der wird stauen über einen Augiasstall von Grobheit und Plumpheit“ Firtz Reuter schrief er een scharpe Erwiderung, de vör Ironie blot so strotze un – düsse persönlike Note weer mi gestattet – is man unnerholtsam. He schrief: “ Die Plattdeutsche Sprache ist seine[Klaus Groths] Domäne, er hat sie gepachtet, wir andern armen Teufel sind seine Afterpächter“.

Un so blüw et bi dissen Striet. De beeden begegneten sück levedages nümmer.

Düssen Bidrag was schreewen in Emslänner Platt.

Quellen:

Batt, Kurt (1967): Fritz Reuter. Gesammelte Werke und Briefe. Band 7.

Groth, Klaus (1858): Briefe über Hochdeutsch und Plattdeutsch. Kiel: Schwersiche Buchhandlung.

Simons, Ludo (2005): Die Kluft zwischen Klaus Groth und Fritz Reuter. In: Bunners, Christian/ Bichel, Ulf/ Grote, Jürgen: Fritz Reuter und Klaus Groth. Niederdeutsch in der Auseinandersetzung einst und jetzt. Rostock: Hinstorff, S. 24-32.

Dat Ruhrgebiet in Film un Literatur

in Kultur/Literatur by

Dat Ruhrgebiet is in dee Wohrnäähmung noch immer dör Käöhle und de Arbieter geprägt und so güfft et masse Filme un Böker över den Ruhrpott, wor düsse Klischees bedeent wert. In düsse Werke speelt de Sprake und dat Vörurdäil, dat de Lüe in Ruhrpott rau aber hartlik bünt und härt arbietet, een grote Rolle. Een klassisches Beespeel is de Tatortkommisar Horst Schimanski speelt von Götz George. De Kommisar ermittelte in Duisburg un was bekannt för sine derbe Sproake un sine Vörleve för Currywurst. Een annere Filmrihe, de sik mit dat Ruhrgebiet befasst, is de sogenannte „Unna Trilogie“ von den Regisseur Peter Thorwarth. De dree Filme hett „Bang Boom Bang – Ein todsicheres Ding“ (1999), „Was nicht passt, wird passend gemacht“ (2002) un „Goldene Zeiten“ (2006). Up den bekanntesten Film „Bang Boom Bang“ un sien Bild von den Ruhrpott schull nu ingangen weern.

De Film is een Gaunerkömodie, in de een versuchten Versicherungsbedräich hella schief geiht un to tahlrieke lustige Belääwnisse föhrt.  De Charaktäre entsprääken dorbie den Stereotyp von een Mensch ut den Ruhrpott. Se bünt Arbieter und ehre Spraake is hella wat rau un ok een Fußballer is dorbie. Besonners de Figur des Kalle Grabowski is dör sine markigen Spräöke tou een Kultfigur worn und speelt ook in „Was nicht passt, wird passend gemacht“ een wichtige Roll . Aber in den Film stellen nich bloß de Figuren een Stereotyp von Ruhrpott dor, de Film was  fast komplett in Unna un Dortmund filmt un bemüht sick so een authentisches Bild dortustellen.

Ook in dee Literatur fünnet sick dat Ruhrgebiet. So güfft et Autoren wie Frank Goosen off Tobias Keller, von de de Romane fast alle in Ruhrgebiet speelt un de Ruhruni Bochum haff sogar een Projekt, in de verzeichnet wat, wecke Romane woar int Ruhrgebiet speelt. Dat Ruhrgebiet mit sien rauen Charme haff also masse Ingang in de Film- und Literaturlandschaft von Duitschland funnen.

Disse Bidrag is schreewen in Emslänner Platt.

Klaus Groth: „Matten Has“

in Literatur by
Quell: Projekt Gutemberg.

Klaus Gorth gilt nääben Fritz Reuter un John Brinckman as een van de Klassiker van de plattdüütske Literatur in’t 19de Jaohrhunnert. He will dat Plattdüütske as ene Literaturspraoke etablieren un schräif vör allem Gedichte mez haugen literarisken Anspruch. Meist bekennt is sin Gedichtbauk „Quickborn“ van 1853.

Groth was born 1819 in Heide. He schräif in Dithmarscher Platt. Dat folgende Gedicht stammt ut den Gedichtband „Voer de Goern“ (1858) un is as een Kinnergedicht viellicht nich typisch för Groth as Dichter, de mäisttied ernste Themen behannelt hätt, man dat Gedicht is best bekennt in Dithmarschen, as dat is faaken lääst in de Schaule.

 

Matten Has

Lütt Matten, de Has’,
de maak sick een Spaß
he weer bi’t Studeern
dat Danzen to lehrn,
un danz ganz alleen
op de achtersten Been.

Keem Reinke de Voss
un dach: dat’s een Kost!
un seggt:“Lüttje Matten,
so flink op de Padden?
un danzst hier alleen
op dien achterste Been?

Kumm laat uns tosam!
Ik kann as de Daam!
De Krei, de speelt Fidel,
denn geit dat kandidel,
denn geit dat man scheun
op de achtersten Been!

Lütt Matten geev Poot,
de Voss beet em dood.
Un sett sick in’n Schatten,
verspies de lütt Matten.
De Krei, de kreeg een
vun de achtersten Been.

 

De Kommentar is schriewen up Emslänner Platt.

Quell (Gedicht un Bäld): Projekt Gutenberg (Link).

plattdütske Wintertiet

in Literatur by

In de tweede Utgave van’n Nettelkönning warrt de näie Rubrik Literatur opmakt. Nu giff dat de Möglikkeit över all, wat met plattdütske Literatur to daun häff, to berichten. To’n Biespäl Vörstellungen van näie Bökers up Platt of ok egene Gedichte un Geschichten.

Düsse Bidrag stellt enen Klassiker van Augustin Wibbelt vör – een heel mojet Gedicht äöwer de Winter, dat up Westfäölskes Platt schriewen is. Wibbelt was egentlich katholscher Priester und lävte van 1862 bit 1947. Dat Gedicht kaomt ut sienen beropenen Band „Mäten-Gaitlink“.

De Winter

De Winter kümp in’t Land
He plückt de Baime kahl
Un wo he äöhmt, de Wiesk
Se wät so fost un fahl.
Nu smitt he dicken Snei
Met vulle Hand hendahl.
De  ganze Welt is Witt,
De kaolle Wind de snitt.

De Hasen un den Vöß
De driägt ihr wullen Jack,
De Mus krüpp deip in’t Lock,
De Lünink unner’t Dack.
Un wi – Guott Dank – wi sitt’t
Auk unner Dack un Fack
Met Mann un Frau un Kind
Un lustert up den Wind.

De Winter geiht üm’t Hus
Un luert dör de Gliew,
He rüttelt an de Düör
Un kloppet an de Schiew.
Du wille rugge Gast,
Blief du us män von’n Liew!
Wi häfft – Guott Dank – en Füer,
Dicht Dack un faste Müer.

Wibbelt, Augustin: De Winter. In: Mäten-Gaitlink, nach der Ausgabe Rheda-Wiedebrück: Heckmann 1991, 7. Auflage.

 

Düsse Bidrag is schriewen in Emslänner Platt.

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